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Bahnkundenverband fordert einheitliche Bahnsteighöhen

Bahnkundenverband fordert einheitliche Bahnsteighöhen

Veröffentlicht am Mittwoch, 15. März 2017 von Hartmut Smikac

Bahnsteighöhen sind wichtig für Barrierefreiheit

Bahnsteighöhen sind wichtig für Barrierefreiheit                     Bild: H. Smikac

Berlin (kobinet) Der Deutsche Bahnkunden-Verband (DBV) hält es für notwendig, dass sich die neue Bundesregierung ab Oktober 2017 auch mit der Einführung einer einheitlichen Bahnsteighöhe für ganz Deutschland beschäftigt. Diese muss zwingend für alle Neu- und Umbauten gelten – unabhängig von wirtschaftlichen Interessen der DB AG.

Bahnsteighöhen von 55, 76 oder 96 cm das sind keine Glaubensfrage, sondern inzwischen ein drängendes Problem, sagt der Bahnkundenverband. Diese Bahnsteighöhen gibt es in Deutschland querbeet durch alle Bundesländer. Was bisher in der Bundespolitik niemand bedacht zu haben scheint: es wird endlich Zeit, dass es eine Bahnsteighöhe in der gesamten Bundesrepublik gibt – so die Forderung dieses Verbandes.

Eine einheitliche Bahnsteighöhe vom Norden bis Süden, vom Westen bis in den Osten Deutschlands tut 28 Jahren nach der politischen Wende in Deutschland not. In einigen Jahren stehen die ersten Bahnsteige, die nach 1989 neu gebaut wurden, zur Sanierung an. Und dann gibt es da noch ein Datum: Zum 1. Januar 2022 muss es nach dem Personenbeförderungsgesetz die vollständige Barrierefreiheit im öffentlichen Verkehr hergestellt sein. Ausnahmen sind zu definieren und mit einem Zeitplan zu unterlegen, wie sie in welchem Zeitraum doch hergestellt werden soll. Hier wird nach Ansicht des DBV der Schwarze Peter der Verantwortung von oben nach unten weitergereicht.

Die Bundesregierung fühlt sich dafür nicht verantwortlich und verweist auf die Gelder, welche die Bundesländer und die DB AG von ihr jährlich erhalten (aber für Leistungsbestellungen und fest definierte Projekte gebunden sind). Die Bundesländer sehen die Kommunen in der Verantwortung – denn die wüssten ja, wo was fehlt.

Leidtragende in dieser Gemengelage sind die Fahrgäste denn solange es keine einheitliche Bahnsteighöhe für ganz Deutschland gibt, wird, so unterstreicht der Bahnkundenverband, die Umsetzung der vollständigen Barrierefreiheit ein schöner Traum bleiben. Je früher der Bundesgesetzgeber sich des Themas annimmt, umso eher wird das Problem auch gelöst werden.

Schließlich verweist der Bahnkundenverband auch darauf hin, dass unterschiedliche Bahnsteighöhen übrigens auch den Schienenverkehr verteuern, denn nur mit zusätzlichen technischen Hilfsmitteln an den Fahrzeugen können dann Verkehrsunternehmen an regionalen Ausschreibungen teilnehmen sowie einen komfortablen Service für alle Fahrgäste bieten.

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