Mobilität

2024-02-13_KSTA_Keine -London-Taxis- mehr in Leverkusen

2024-02-13_KSTA_Keine -London-Taxis- mehr in Leverkusen

Keine „London-Taxis“ mehr in Leverkusen

Leverkusen – Wer sich im Leverkusener Straßenverkehr an die Kleinbusse der Efi-Flotte gewöhnt hat, dem dürfte in den vergangenen Wochen das Fehlen der auffallenden Fahrzeuge des Typs „London-Taxi“ aufgefallen sein. So erging es zumindest einem Leser des „Leverkusener Anzeiger“, der anonym bleiben möchte: „Die markanten rot-weiß-blauen E-Autos fahren nicht mehr“, hieß es in einer Zuschrift.

Tatsächlich bestätigte diese Beobachtung auch der Anbieter des On-Demand-Services, die Wupsi, die Kundinnen und Kunden mit ihrem ergänzenden Angebot seit Dezember 2022 den „ÖPNV auf Abruf“ ermöglicht. Die Fahrzeuge seien zu Jahresbeginn ausgetauscht worden, erklärte Wupsi-Sprecherin Kristin Menzel. „Die bisherigen London-Taxis waren leider sehr anfällig,und es wurden keine Ersatzteile mehr geliefert. Damit wir weiterhin den Betrieb in der gewohnten Form aufrechterhalten konnten, musste kurzfristig eine Übergangslösung gefunden werden.“

Statt der elektrisch betriebenen, bunt bedruckten Fahrzeuge verwende die Busverkehrsgesellschaft nun 14 verschiedene Mercedes-Modelle – alles Verbrenner. „Wie Mafia-Autos sehen die aus“, sagte ein anderer Leser, der sich an dem neuen düsteren Look und den abgedunkelten Scheiben störte.

Der Betrieb dieser Fahrzeuge sei allerdings nicht von langer Dauer. Noch im ersten Quartal des Jahres will die Wupsi dem Grundsatz einer „überwiegend elektrisch“ betriebenen Efi-Flotte mit „sauberem und leisem Antrieb“ wieder nachkommen. „Wir arbeiten mit unserem Dienstleister aktuell an der Beschaffung neuer Fahrzeuge, die dann ebenso kurzfristig eingeflottet werden sollen und bei denen es sich um E-Fahrzeuge handelt.“

Während der nicht weiter kommunizierten Übergangsphase fiel ein weiterer Aspekt auf, über den sich Efi-Kundinnen und Kunden wunderten: Offenbar waren die Fahrzeuge entgegen der Angaben nicht mehr barrierefrei. Eigentlich ist im Werbevideo von rollstuhlgerechten Fahrten mit leichtem Einstieg „dank Rampe und Trittstufe“ die Rede. Wählten Nutzerinnen und Nutzer der Efi-App in den vergangenen Monaten jedoch die Option „Zugang zu einem rollstuhlgerechten Fahrzeug“, konnten keine Efi-Fahrten gebucht werden. Lediglich die normalen Busverbindungen des Linienverkehrs wurden angezeigt.

Auch das bestätigte die Efi. Die Fahrzeuge waren seit Januar nicht barrierefrei, das habe ebenfalls an der kurzfristigen Umstellung der Fahrzeuge gelegen. Seit dem 5. Februar seien aber zwei Sprinter im Einsatz, sodass die Barrierefreiheit wieder gewährleistet werden könne, sagte Menzel. „Die Mitnahme von Rollstühlen ist inzwischen wieder möglich. Jeder, der ein barrierefreies Fahrzeug in der App bestellt, wird mit einem dieser Wagen abgeholt, sodass die Nachfrage vollumfänglich bedient werden kann.“

Ein Test in der App sowie der Versuch einer telefonischen Buchung ergab aber auch am 9. Februar noch keinen Treffer für Fahrten mit Rollstuhl. „Nach interner Rücksprache mit der Fachabteilung haben wir technische Schwierigkeiten in der App“, stellte die Wupsi fest, nachdem der „Leverkusener Anzeiger“ auf die Probleme aufmerksam gemacht hatte. Eine solche Buchung solle in Kürze wieder funktionieren.

Zumindest stellte sich aber heraus, dass die Mitnahme von nicht-klappbaren und elektrischen Rollstühlen nicht möglich ist. In den laut Angaben eines Wupsi-Sprechers frisch aktualisierten FAQ (Frequently Asked Questions – Häufig gestellte Fragen) des Unternehmens heißt es überdies, die Efi-Fahrzeuge seien barrierearm, jedoch nicht barrierefrei. „Normale Rollstühle“ können demnach aber – wenn denn alles funktioniert – transportiert werden.

Trotz der Verwirrung hob der Leser hervor, dass er das Efi-Angebot sehr schätze. Es sei toll, dass Kundinnen und Kunden sich mit einem Nahverkehrstarif eine Art Taxi bestellen können. „Engpässe sollte man aber kommunizieren“, sagte er und berief sich auf die teils fehlende Transparenz, die ihm bei der Wupsi aufgefallen sei.

Fraglich ist auch weiterhin, wie es mit der Efi-Flotte weitergeht. Im Rahmen eines Pilotprojekts, das durch den Bund gefördert wird, ist das Angebot zeitlich bis Ende 2024 befristet. „Wir befinden uns noch in Abstimmungen mit den Aufgabenträgern“, sagte Menzel in Hinblick auf weitere Pläne.

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