2024-08-24_RP_EINFACH DA – gemeinsam statt einsam
Begegnungsstätte in Wiesdorf feiert Zehnjähriges
„Einfach da“ – gemeinsam statt einsam
Leverkusen · Wandern, lesen, reden. Begegnungsstätte der Katholischen Kirchengemeinde St. Stephanus macht Besuchern zahlreiche Angebote gegen das Alleinsein.
Von Sylvia Hagenberg
Vor zehn Jahren wurde aus dem Wiesdorfer Ladenlokal „einfach weg“ die Begegnungsstätte des Vereins der katholischen Kirchengemeinde St. Stephanus: „EINFACH DA“ – ein Ort für Gemeinsamkeit statt Einsamkeit. Die Vereinzelung der Gesellschaft sei ein immer mehr verbreitetes Problem, betonte Silvia Dick, stellvertretende Bezirksbürgermeisterin, am Samstag bei ihrer Rede zur Zehnjahres-Feier des Vereins, dessen besondere Aufgabe. Wenn es diese Zusammenkunft nicht schon gäbe, müsse man sie „einfach erfinden“ schwärmte Dick. Die Aktualität dieses Themas „Alleinsein“ und die daraus resultierende Notwendigkeit des Bestehens dieser Organisation, habe so nicht nur das Jahrzehnt, sondern auch Corona überlebt und sei nach Meinung der Vereinsmitgründerin und Vorsitzenden, Birgit Lennarz, eher noch gewachsen. Ihr Stellvertreter Hans-Peter Brosinski setzt sogar noch einen drauf. Die Menschen, die einsam sind oder sich einsam fühlen, würden nicht nur mehr, sondern auch jünger werden. Diesen Eindruck bestätigt auch die Ehrenamtlerin, Margot Schneider, die ebenfalls seit der ersten Stunde des Vereins mitwirkt. „Manche Menschen schämen sich sogar für ihre Einsamkeit und bevorzugen daher die Anonymität unserer Einrichtung.“
Bei „EINFACH DA“ ist jeder willkommen, egal welcher Konfession, der „einfach so“ die Möglichkeit nutzen möchte gemütlich zusammen zu sitzen und sich mit jemanden zu unterhalten, ohne dabei etwas konsumieren zu müssen. Außerdem können an der Breidenbachstraße 13-15 verschiedene Angebote wahrgenommen werden, wie beispielsweise beim Handarbeitskreis, dem Literaturtreff, dem „Malen am Dienstag“ sowie bei der Klima-, Spiel- oder auch Inklusionsgruppe.
Darüber hinaus wird lokalen Künstlern die Möglichkeit geboten, ihre Werke in den sieben großen Fensterfronten zu präsentieren. Ferner befindet sich innerhalb der Räume der Begegnungsstätte eine kleine Bücherei mit aktuellen Angeboten an Medien, die dreimal in der Woche gebührenfrei ausgeliehen werden können. Am vergangenen Wochenende konnten die Gäste auf einer Collage im Schaufenster noch weitere Aktionen aus der Vergangenheit des Vereins bewundern. So gehörte zu den ausgestellten „kulturellen Highlights“ unter anderem ein Sprachkurs für Ukrainer, die Teilnahme am Luminadenfest, ein gemeinsamer Ausflug nach Aachen, sowie in den Anfangsjahren von „EINFACH DA“, eine Computer- und eine Wandergruppe. Es sei schon erstaunlich, was der Verein seit seiner Gründung alles auf die Beine gestellt habe, resümierte Margot Schneider. „Wir hätten am Anfang nie gedacht, dass sich das so lange hält.“