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2023-09-20_EU-Schwerbehinderung-Aufzeichnung der SPD-Werkstatträtekonferenz

2023-09-20_EU-Schwerbehinderung-Aufzeichnung der SPD-Werkstatträtekonferenz

Berlin (kobinet) Über 200 Werkstatträte sind am 18. September 2023 nach Berlin ins Paul-Löbe-Haus des Bundestages gekommen. Und viele haben den Livestream für die SPD-Werkstatträtekonferenz verfolgt, bei der es um die Vorschläge für die Reform des Systems der Werkstätten für behinderte Menschen sowie um eine bessere Entlohnung und Alternativen zur Werkstatt auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt ging. Für all diejenigen, die die Veranstaltung nicht verfolgen konnten, hat das Online-Nachrichtenmagazin EU-Schwerbehinderung nun die vollständige Aufzeichnung der Veranstaltung sowie Links zu den verschiedenen Redebeiträgen ins Internet eingestellt.

„Wir haben zur Werkstatträtekonferenz eine Zusammenfassung als Filmbeitrag. Da der Beitrag fas 2 Stunden lang ist, haben wir auch einige Links zu den direkten Reden, die wir als interessant wahrgenommen haben, erstellt“, schrieb der Redaktionsleiter von EU-Schwerbehinderung, Klaus Krönert, an die kobinet-nachrichten mit dem Hinweis auf folgende Links:

Link zum kompletten Video der Veranstaltung:

16. Werkstatträtekonferenz der SPD – Antworten für die Werkstatt der Zukunft – YouTube

Rede von Hubertus Heil – Abschlussrede:

https://youtu.be/Lhi88_9hvJY?t=5663

Rede von Dr. Engels – Vorstellung der Studie
https://youtu.be/Lhi88_9hvJY?t=1407

Rede von Jürgen Dusel:
https://youtu.be/Lhi88_9hvJY?t=851

Quelle: https://kobinet-nachrichten.org/2023/09/20/eu-schwerbehinderung-aufzeichnung-der-spd-werkstattraetekonferenz/

 

Info:

Der Bundesarbeitsgemeinschaft Werkstätten für behinderte Menschen ( BAG WfbM ) gehören rund 700 Hauptwerkstätten an – das entspricht einem Organisationsgrad von 93 %. An mehr als 3.000 Standorten arbeiten über 310.000 Werkstattbeschäftigte und rd. 70.000 Fachkräfte.

Im Jahr 1974 hat der Deutsche Bundestag mit der Werkstattkonzeption (BT-Drucksache 7/3999) eine sozialpolitische Grundlage für die berufliche und persönlichkeitsbildende Förderung von Menschen mit schwerer geistiger Behinderung in Werkstätten geschaffen. Diese Maßnahme war ein wichtiger Schritt in Richtung Integration und Anerkennung dieser Bevölkerungsgruppe, die lange Zeit verachtet, verdrängt und unterdrückt wurde.

Im Laufe der Jahre hat die Bundesregierung ein umfassendes Gesetzes- und Verordnungswerk für Werkstätten erlassen, unter anderem das Schwerbehindertengesetz von 1974 und die Werkstättenverordnung von 1980. Diese Rechtsnormen definieren die Aufgaben, Ausstattung und finanziellen Mittel der Werkstätten, sowie die Personen, die Anspruch auf einen Werkstattplatz haben und für deren Förderung die Werkstätten alle erforderlichen Voraussetzungen schaffen müssen.

Werkstätten sind wertschöpfend

Wie eine Studie zur Sozialbilanz bereits im Jahr 2014 herausfand sind Werkstätten wertschöpfend. Die Studie berechnet, welche volkswirtschaftlichen Wirkungen gemeinnützige Werkstätten für behinderte Menschen erzeugen. Die Ergebnisse belegen: Sozialausgaben sind Investitionen von Steuermitteln, die auf verschiedenen Ebenen Mehrwerte schaffen – sozial und wirtschaftlich. Werkstätten sind wertschöpfend. Unterm Strich steht ein deutliches Plus für die Gesellschaft. Mit 100 Euro investierten Mitteln erzeugen sie eine Wertschöpfung in Höhe von 108 Euro. Hochgerechnet verschaffen Werkstätten der öffentlichen Hand pro Jahr Einnahmen und Einsparungen in Höhe von etwa 6 Mrd. Euro im Vergleich zu Investitionen in Höhe von 5,6 Mrd. Euro.

Mehr als 3.000 Standorte von Werkstätten für behinderte Menschen

In Deutschland bieten die rund 700 Hauptwerkstätten an mehr als 3.000 Standorten Beschäftigungsmöglichkeiten für Menschen mit Behinderung. Der Großteil der Werkstätten wird von den freigemeinnützigen Trägern betrieben und sind dabei im Bundesarbeitsgemeinschaft Werkstätten für behinderte Menschen e.V. (BAG WfbM) organisiert. Der BAG WfbM vereint laut Selbstauskunft 93 Prozent der Werkstätten unter seinem Dachverband. Die Bundesarbeitsgemeinschaft Werkstätten für behinderte Menschen e. V. ist die bundesweite Dachorganisation der Werkstätten in Deutschland. Zu ihren Mitgliedern gehören Träger von Werkstätten für behinderte Menschen mit deren angegliederten Förderstätten und Inklusionsunternehmen. Die BAG WfbM wird von den Spitzen- und Fachverbänden der Freien Wohlfahrtspflege, den Landesarbeitsgemeinschaften der Werkstätten für behinderte Menschen (LAG WfbM) und den Werkstatträten Deutschland getragen. Sie sind im Präsidium der BAG WfbM vertreten. Geführt wird die BAG WfbM von einem ehrenamtlichen Vorstand. Er wird dabei durch die Geschäftsführung und die hauptamtlichen Mitarbeitenden in der Geschäftsstelle in Berlin unterstützt.

Quelle: https://www.pflegemarkt.com/2023/01/17/anzahl-und-statistik-werkstaetten-fuer-behinderte-menschen/

Das System läuft wie ein geöltes Zahnrad. Alles ist aufeinander abgestimmt und miteinander verankert. Um diese lange bestehenden Verbindungen aufzubrechen, reicht es nicht mehr den Veränderungswillen zu bekunden. Menschen mit Behinderungen haben lange genug darauf gewartet, dass ihr Menschenrecht auch im Bereich Arbeit umgesetzt wird. Kampagnen wie der Schichtwechsel, den Berliner Werkstätten jedes Jahr durchführen, erhalten das System. Es reicht nicht, das Werkstattbeschäftigte einen Tag in reguläre Arbeitsplätze “schnuppern” können. Behindertenwerkstätten müssen endlich konsequent an ihrem Hauptauftrag, Werkstattbeschäftigte langfristig in Arbeit auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt zu bringen, gemessen werden. Doch für eine Strukturveränderung der Behindertenwerkstätten muss vor allem das (staatliche) Finanzierungssystem angegangen werden. Der Staat kann die Handlungsmöglichkeiten der Behindertenwerkstätten erweitern bzw. sie durch Anreize zur Einhaltung von gesetzlichen Vorgaben drängen. 

Quelle: https://jobinklusive.org/2020/09/14/wie-das-system-der-behindertenwerkstaetten-inklusion-verhindert-und-niemand-etwas-daran-aendert/

 

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