Hilfsmittel

Rollatoren im Test: Nur zwei von zwölf Gehilfen schneiden gut ab

 

Menschen, mit Gehschwierigkeiten, können mit Hilfe eines Rollators mobiler und unabhängiger werden und damit mehr Lebensqualität erreichen. Ob ein Rollator alltagstauglich ist, entscheiden einige Faktoren.

Ein roter, sehr einfacher Rollator steht vor einem schönen alten Haus. Die Wände sind schwarz mit großen roten Rechtecken verziehrt. Die Tür ist braun mit blauweißen Elementen. Man sieht auch ein bisschen vom Dach mit alten Dachziegeln.

Die deutsche Stiftung Warentest hat 12 Gehhilfen genauer unter die Lupe genommen.

Neben Tests im Labor haben Versuchspersonen die Rollatoren für mehrere Wochen auf ihre Alltagstauglichkeit überprüft.

Welche Modelle gibt es?

Es gibt schwere und ungelenke Rollatoren aus Stahl, man nennt sie auch Querfalter, weil sie sich quer falten lassen. Diese Behelfe nehmen beim Zusammenklappen viel Platz ein und stehen nicht von alleine. Dabei handelt es sich um die gängigsten Kassenmodelle.

Die Rollatoren aus Aluminium oder Karbon sind hingegen viel leichter, lassen sich leicht längsfalten und stehen auch zusammengeklappt von alleine. Sie sind damit platzsparender, zugleich aber auch teurer. Für diese Modelle wird schließlich mehr Zubehör angeboten.

Testsieger

Das Urteil der Probanden war eindeutig. Die Standardmodelle aus Stahl schnitten durchwegs schlecht ab. Die Rollatoren waren auf unebenen Strecken oder Kieswegen schwer zu führen. Auch das Zusammenfalten erwies sich als schwierig. So zwickten sich einzelne Testpersonen die Finger ein.

Testsieger waren zwei Leichtgewicht-Modelle aus Karbon beziehungsweise Aluminium: Der Russka Vital Carbon (500 Euro) und der Topro Troja 2G Premium (400 Euro). Das schlechteste Modell in der Bewertung erwies sich sogar als gesundheitsschädlich: Der B+B Rotego enthält Schadstoffe im Griff (100 Euro).

Worauf sollten Sie beim Kauf eines Rollators achten?

Worauf ist beim Kauf eines Rollators zu achten? Es gibt verschiedene Modelle, die sich bezüglich Gewicht, Größe, Handhabung, Ausstattung und Aussehen deutlich voneinander unterscheiden.

Achten Sie beim Kauf auf Bremsen, eine etwaige Ankipphilfe und den Klappmechanismus. Die Bremsen müssen mühelos zu erreichen sein, ohne dabei den Griff loslassen zu müssen. Die Ankipphilfe ist ein Hebel neben dem Rad und sollte leicht mit dem Fuß zu erreichen sein.

Auch der Klappmechanismus sollte ungehindert und problemlos zu bedienen sein. Beachten Sie außerdem die weitere Ausstattung wie Korb, Tasche oder Tablett. Lassen Sie sich das Zubehör individuell anpassen. Sie tun gut daran, wenn Sie sich beraten lassen.

Einen umfassenden Ratgeber zu Rollatoren finden Sie auf der Internetseite vom Zentrum für Qualität in der Pflege.

Was kostet ein Rollator?

Die Kosten eines Rollators bewegen sich zwischen 50 – 500 Euro. Einkäufe über Online-Portale sind kostengünstiger, man muss jedoch auf eine individuelle Anpassung und Kundenberatung verzichten.

Rollatoren auf Rezept

Heilbehelfe und Hilfsmittel werden von der Krankenkasse bewilligt oder auch leihweise zur Verfügung gestellt. Rollatoren hingegen sind sogenannte bewilligungsfreie Heilbehelfe und Hilfsmittel. Eine entsprechende Verordnung wird durch eine Ärztin oder einen Arzt ausgestellt und kann bei Vertragspartnern der Sozialversicherung (z.B. Bandagisten, Optikern oder, Orthopädieschuhmacher) eingelöst werden.

Detaillierte Informationen dazu finden Sie unter gesundheit.gv.at.

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