Pflege

Der Staat wiegt die Bürger bei der Pflege in Sicherheit – ein gefährlicher Trugschluss

Der Staat wiegt die Bürger bei der Pflege in Sicherheit – ein gefährlicher Trugschluss

Die Große Koalition hat die Pflege zur Chefsache erklärt – und den Bürgern zahlreiche Versprechungen gemacht. Doch ohne private Vorsorge wird es nicht gehen.

07.08.2018 – 17:34 Uhr

Kanzlerin Angela Merkel sendete mit einem Besuch in einem Altenheim kurz vor der Sommerpause das Signal aus: Die Pflege ist Chefsache. Kein Wort findet sich im Koalitionsvertrag zur privaten Absicherung des Pflegerisikos. Überhaupt scheint sich in der Bundesregierung niemand für dieses Thema zu interessieren.

Die Bürger könnten durch die großen Pflegeversprechen von Union und SPD den Eindruck bekommen, dass sie voll auf die staatliche Fürsorge vertrauen können. Das ist ein gefährlicher Trugschluss. Die gesetzlichen Pflegekassen sichern nur die Grundversorgung ab, die tatsächlichen Pflegekosten im Alter fallen meist deutlich höher aus.

Die Eigenanteile der Pflegeheimbewohner steigen, im Bundesdurchschnitt betrugen sie zuletzt rund 1831 Euro. Dass die Bundesbürger in der Pflege zunehmend einer Vollkasko-Illusion unterliegen, legen auch aktuelle Zahlen der Versicherungsanbieter nahe: Sowohl bei nicht geförderten Pflegezusatzversicherungen als auch bei der staatlich geförderten Zusatzvorsorge, dem sogenannten Pflege-Bahr, hat das ohnehin niedrige Interesse der Deutschen zuletzt deutlich nachgelassen.

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