Ossietzky-Medaille für Ottmar Miles-Paul
Veröffentlicht am von Franz Schmahl
Berlin (kobinet) Ottmar Miles-Pauls Engagement für Zivilcourage, Inklusion und Gleichstellung aller Menschen wurde heute mit der Carl-von-Ossietzky-Medaille geehrt. Die Internationale Liga für Menschenrechte verlieh auf einer festlichen Veranstaltung in Berlin die an den Journalisten und Pazifisten erinnernde Medaille zugleich an die kurdische Kommunalpolitikerin Leyla Imrit. Mit der doppelten Auszeichnung, so Karl Finke, sei ein Signal „zur Stärkung und zum Ausbau sowie der Verwirklichung von Menschenrechten sowohl im Zusammenleben in Deutschland wie auch im Ausland“ gesetzt. Finke hielt die Laudatio auf Miles-Paul. Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin schickte ein Grußwort.
Der Preisträger habe seit Ende der 80er Jahre die gesellschaftliche Entwicklung in Deutschland „mit wachem Verstand, analytischem Denken und hieraus folgernd, konkreter Initiative und Handeln“ begleitet, sagte der Bundesvorsitzende von Selbst Aktiv und Präsident des Behinderten-Sportverbandes Niedersachsen in seiner Laudatio. Im Beisein von Aktiven aus der Behindertenszene und Freunden zukunftsorientierter Menschenrechtspolitik betonte Finke, so habe Ottmar Themen platziert und Kampagnenfähigkeit der Behindertenbewegung in der BRD mit initiiert. Gewürdigt wurde auch sein langjähriges Wirken für kobinet. Das Nachrichtenmagazin sei bis heute zentrales Kommunikationsorgan für die aktiven behinderten Menschen in Deutschland.
Carl-von-Ossietzky-Medaille 2018 an Ottmar Miles-Paul überreicht; Bild: Irina Tischer
In ihrem Grußwort bedankte sich Malu Dreyer für seinen unermüdlichen Einsatz als Landesbeauftragter für die Belange behinderter Menschen in Rheinland-Pfalz, bei dem er für die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention in diesem Bundesland entscheidend mitgewirkt habe. In den zurückliegenden 30 Jahren habe Ottmar Miles-Paul auch Rückschläge erlebt, „aber die Überzeugung nie aufgegeben, dass Menschen mit Behinderungen einen festen Platz in unserer Gesellchaft haben – und zwar mittendrin.“ Die Ehrung im Geiste Carl von Ossietzkys gelte heute einem mutigen Mann, einem engagierter Bürger und einer tragenden Säule der Behindertenbewegung.
Der Preisträger könne heute voller Stolz auf das Geleistete zurückschauen, so Dreyer, „und doch blickt er schon auf die nächste und übernächste Generation von Aktivisten und Aktivistinnen in der Behindertenbewegung. Es gibt noch viel zu tun.“
Die PreisträgerInnen Ottmar Miles-Paul und Leyla Imret; Bild: Irina Tischer
Von kirsti
Herzlichen Glückwunsch, Ottmar Miles-Paul zur Verleihung der Carl-von-Ossietzky-Medaille im Jahr 2018.
Ihre Leistungen stehen nunmehr in einer Reihe mit denen ihrer Vorgänger [eine kleine Auswahl]:
Rudolf Küstermeier, Leo Weimantel
Carola Stern
Hellmut Gollwitzer
Heinrich Böll
Heinrich Albertz
Betty Williams
Rudolf Bahro
Heinz Brandt, Martin Niemöller
Günter Wallraff
Erich Fried
Hannes Heer
Peter Lilienthal
Edward Snowden
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Da die zukünftige Medaille auf Vorschlag eines Vorgängers, wie bei Ihnen durch Herrn Karl Finke erfolgt, sind Sie sich sicher Ihrer zukünftigen Verantwortung bewusst. Ich wünsche Ihnen alles Gute.
Von gerhard
Die ARD-Tagesschau brachte einen kurzen Beitrag über die Verleihung:
https://www.tagesschau.de/multimedia/video/video-484111.html
Quelle: https://kobinet-nachrichten.org/de/1/nachrichten/39271/Ossietzky-Medaille-f%C3%BCr-Ottmar-Miles-Paul.htm