Hartz IV

Vorbildlich: Jobcenter erleichtert Hartz IV Empfängern den Papierkram

Vom papierfreien Büro sind die meisten Jobcenter noch weit entfernt. Anträge und Unterlagen füllen kilometerweise Aktenordner, weil alles auf Papier eingereicht wird bzw. werden muss. Für Hartz IV Empfänger heißt: Sie müssen die Belege entweder persönlich vorbeibringen oder aber per Post einreichen. Beides ist mit Kosten verbunden. Das Jobcenter Heppenheim hat mitgedacht und bietet über eine App inzwischen den digitalen Weg an.

Unterlagen per App nachreichen

370.000 Poststücke kommen Jahr für Jahr in den vier Standorten des Jobcenters an. Betreut werden dort rund 10.500 Leistungsbezieher aus 7.700 Bedarfsgemeinschaften. „Das verschlingt viel Papier und Zeit“, erklären die Verantwortlichen. Sie wollten eine einfachere Lösung. Gefunden wurde sie in Form einer Applikation, mit der fehlende Unterlagen ganz einfach fotografiert und hochgeladen werden können.

In Heppenheim spricht man vom Jobcenter 4.0 – und ist zu Recht stolz auf die Entwicklung. Denn sie bietet gleich eine Reihe von Vorteilen. Dabei profitieren ausnahmsweise mal nicht nur die Sachbearbeiter von der App, sondern in erster Linie die Hartz IV Empfänger. Das fängt bereits damit an, dass man Geld spart. Denn die Kosten für Kopien, Porto bzw. die Fahrt zum Amt entfallen. Stattdessen werden die vom Jobcenter Bergstraße in Heppenheim benötigen Papiere digital erfasst und weitergeleitet.

Eingangsbestätigung per App

Doch es sind längst nicht nur die Kosten, mit denen die Jobcenter-App aus Heppenheim (nähere Infos: nwdigital.org) punktet. Die Unterlagen landen direkt beim zuständigen Fallmitarbeiter. Dass die Papiere irgendwo im Amt falsch abzweigen und im Nirwana verschwinden, ist damit weitgehend ausgeschlossen.

Und da das Thema Sanktionen immer wieder aufkommt, die unter anderem wegen fehlender Nachweise ausgesprochen werden: Damit sollten Hartz IV Empfänger aus Heppenheim keine Probleme mehr haben. Denn der erfolgreiche Upload via App wird auf Wunsch bestätigt. Damit ist man auf der sicheren Seite. Das Angebot gibt es in sieben Sprachen. Einzig Neuanträge und Widersprüche dürfen nicht über die App eingereicht werden. Das ist durchaus nachvollziehbar. Man darf gespannt sein, ob das Beispiel Schule macht – an der Zeit wäre es.

Bildquelle: shutterstock.com – 237987838

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